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Fantastisches Konzerterlebnis

Jahresabschlusskonzert des Quartettvereines begeisterte die Zuhörer / Kurzfristiger Wechsel des Tenors                        

Von Herbert Sekulla

BOCHOLT. Willibald Knüwer brachte es am Samstagabend im Bühnenhaus auf den Punkt. „What a wonderful world“, erklang aus der Kehle des Schlagzeugers der Rhythmusgruppe Heiden. Mit dieser gesanglich vorgetragenen Zusammenfassung des Jahresabschlusskonzertes des Quartettvereins war sicher jeder Zuhörer einverstanden gewesen.

Dabei war es gar nicht so selbstverständlich, dass dem Publikum so ein fantastisches Konzerterlebnis serviert werden würde. Denn der von den Sängern verpflichtete Tenor Ewandro Cruz-Stenzowski hatte sich vorige Woche bei einem Verkehrsunfall beide Beine gebrochen, und musste seinen Auftritt absagen. Aber Chorleiter Otto Groll machte das Unmögliche möglich und konnte mit dem gebürtigen Mexikaner Joel Montero kurzfristig einen brillanten Ersatz gewinnen.

Montero, der durch sein früh erkanntes gesangliches Potenzial ein Gesangsstudium an der Universität Mozarteum in Salzburg gewonnen hatte, startete auch sofort mit. dem bekannten „Nessun dorma“ durch. Brausenden Applaus erhielt der Mexikaner, der im nächsten Jahr ein Engagement in Dessau angenommen hat. auch für seinen Vortrag von „La Mattinata“ von Ruggeire Leoncavallo. Auch das Zusammenspiel mit der Sopranistin Franziska Ringe mit der „Serenata d‘ amore“ brachte den Zuhörern im Bühnenhaus den vollen Hörgenuss. Die gebürtige Hildesheimerin ist ein Bündel an Sanges- und Lebensfreude. Allein durch ihre Körpersprache brachte sie zum Ausdruck, da ist überall Musik drin. Ein begeistertes Publikum beklatschte den „Strahlenden Mond“ von Eduard Künneke. den „Andalusischen Traum“ von Augustin Lara ebenso wie „Das Lied der Köchin“ von Paul Burkhardt, Bei der Zusammenstellung des Programms hat sich der Chor wieder musikalische Rosinen aus Klassik und Gegenwart herausgesucht. Neu ist, dass mit Bettina Alms zum ersten MaI eine Flötistin das Konzertprogramm bereicherte. Die jetzt in Wesel wohnende Alms hatte gleich eine verschiedene Auswahl ihrer Flöten ins Bühnenhaus mitgebracht und wünschte dem Publikum, gerade in hektischen Tagen, zur Ruhe zu kommen.

Der Chor selbst startete sehr eindrucksvoll mit Richard Wagner. Mit dem „Einzug der Gaste“ und dem Pilgerchor aus „Tannhäuser“ waren die Zuhörer sofort. auf Konzertgenuss programmiert. Ein wunderbares Solo lieferte auch Chormitglied Josef Grunden (Bariton) mit dem Lied „Schau, was Liebe ändern kann“ von Andrew L. Webber ab.

Professor Xaver Ponccette, die Rhythmusgruppe aus Heiden und Chormitglied Hans Deing am Akkordeon rundeten als instrumentale Stützen das Konzert des Ouartettvereins ab. Nach einer Anzahl von vielen Zugaben war eines sicher: Die Mannschaft um Chorleiter Otto Groll wird im nächsten Jahr wieder ein Jahreshauptkonzert im Bühnenhaus präsentieren.

Die Moderatorin

Durch das Programm führte Angelika Nehm. Die WDR-Moderatorin gab dem Publikum einen interessanten Überblick auf die Werke und die Künstler.

Bocholter-Borkener Volksblatt, 28. November 2016


Unter der Leitung von Dirigent Otto Groll (links) laufen Franziska Ringe und Joel Montero sowie der Quartettverein zur Höchstform auf. Fotos Herbert Sekulla


Die Flötistin Bettina Alms

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