Berichte

60 Jahre Chorleitung Otto Groll

Ein Leben für die Musik

Von Emilia Espinosa

DÜLMEN. „Das Ende meiner chorleiterischen Tätigkeit ist noch nicht in Sicht“, beendet Otto Groll, Chorleiter der Chorgemeinschaft Dülmen und drei weiterer Chöre, bei seinem 60-jährigen Dirigatsjubiläum am Samstag an der Wildpferdebahn in Merfeld seine Dankesrede.

Nach zahlreichen Umarmungen und Schulterklopfen unter alten Bekannten und Freunden trägt der Dülmener Chor drei, vom Akkordeon begleitete Lieder vor und ehrt so seinen Chorleiter, der an diesem Tag, ganz gegen seine Gewohnheit als Zuhörer zum Chorkonzert erschienen ist.

Nach der Laudatio, von Dr. Wolfgang Werner vorgetragen, stellt sich Groll selber ans Mikrofon und fasst in einer emotionsgeladenen und rückerinnernden Rede sein Leben, welches sich für ihn als 23-Jähriger schlagartig veränderte, für die Gäste zusammen.

Der damalige Student sollte die kurzzeitige Vertretung, für einen ehemaligen und zu dem Zeitpunkt erkrankten Chorleiter übernehmen. Dies entwickelte sich dann zu einer ziemlich dauerhaften Angelegenheit, welche die Übernahme von vier weiteren Chören, die erfolgreiche Teilnahme an ungezählten Wettbewerben, eigene Kompositionen von Chormusikstücken. Konzerte im In- und Ausland und damals Schallplatten- und. heute CD-Aufnahmen mit sich brachte.

Parallel zu dieser beachtlichen Karriere war er zwischenzeitlich auch als Musik- und Mathematiklehrer beschäftigt, unter anderem am Clemens-Brentano-Gymnasium in Dülmen.

Einen besonderen Dank widmet der Chorleiter seiner Ehefrau Heidi (Gudrun Groll), und auch an ehemalige und verstorbene Kollegen und Freunde erinnert Groll sehr herzlich und auch sie bezieht er in seinen Dank mit ein.

Groll selber erhält auch ein großes Dankeschön von den Erschienenen in Form einer Urkunde, welche von einer kleinen „Schatzkiste“ begleitet wird. An seinem heutigen Jubiläumstag sind nicht nur aus Dülmen und Umgebung Freunde des Chorleiters gekommen: Sogar aus der Schweiz kommen Weggefährten, um mit Otto Groll ein musikalisches Leben zu feiern. Nach der rührenden Rede wird der weitere geplante Verlauf des Nachmittags genannt.

Bis zur Anreise der Überraschungsgäste aus Holland um 18 Uhr werden Getränke und Speisen zur Verfügung gestellt und auch ein Schießstand ist aufgebaut worden, um gemeinsam mit befreundeten Schützenvereinen den neuen Schweine-Schinken- Schützenkönig zu ermitteln. Um 19 Uhr setzt sich die Jubiläumsschar zum gemeinsamen Essen zusammen und lässt einen schönen Abend gemeinsam ausklingen.

Dülmener Zeitung, 26. Juni 2018


In ungewohnter Zuhörerrolle fand sich Chorleiter Otto Groll im Merfelder Bruch wieder. DZ-Foto: Espinosa

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