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Anspruchsvoll und unterhaltsam

Der Bocholt Quartettverein beschert mit seinem Jahreshauptkonzert den Besuchern einen wunderbaren Abend im städtischen Bühnenhaus. Auch die Gastsolisten Isabelle Razawi und Tobias Glagau setzen Glanzpunkte.

VON GUDRUN SCHRÖCK

BOCHOLT Es tut so gut, in den grauen Novembertagen zu einer Reise in den Süden eingeladen zu werden, auch wenn es nur musikalisch ist. Zum Jahreshauptkonzert präsentierte der Bocholter  Quartettverein unter Leitung von Otto Groll bekannte und beschwingte Musikstücke und bescherte den Besuchern einen wunderbaren Abend.

Zum 27. Mal trat der Meisterchor im städtischen Bühnenhaus auf und erfreute auch diesmal mit einem anspruchsvollen und unterhaltsamen Konzert. Durch das Programm führte leicht und beschwingt Moderatorin Nicole Frenken.

Außer Solisten aus den eigenen Reihen wie Winnie Biermann (Tenor), Josef Grunden (Bariton) und Wolfgang Pieper (Bariton) konnten zwei junge Gesangssolisten verpflichtet werden, die sowohl äußerlich wie auch musikalisch gut zusammenpassten. Isabelle Razawi sang das „Ave Maria” von Franz Schubert mit glasklarer Stimme und eroberte sofort die Herzen der Besucher. Tobias Glagau erhielt nicht umsonst den Publikumspreis beim „Podium junger Gesangssolisten”. Der junge Tenor mit Charme und Stimme begeisterte das Publikum mit dem Evergreen „Gern hab‘ ich die Frau’n geküsst” von Franz Lehar.

Zuvor hatte jedoch schon das temperamentvolle „Zigeunerleben” von Robert Schumann und „Greifet an und rührt die Hände” aus Albert Lortzings „Zar und Zimmermann” mit Winnie Biermann und Josef Grunden als Solisten erste Jubelrufe und begeisterten Applaus im Bühnenhaus ausgelöst.

Nach Fernweh klangen nach der Pause Otto Grolls „Viva la Fiesta” und „La Golondrina”, das Lied der kleinen Schwalbe, das Josef Böing stimmungsvoll auf der Mundharmonika begleitete. Den Chor unterstützten am Konzertabend außerdem Hans Deing am Akkordeon, Professor Xaver Poncette am Klavier und die Rhythmusgruppe aus Heiden mit zwei Gitarren und einem Schlagzeug.

Besonders gut kam das Medley aus dem Dauerbrenner „My fair Lady” an, bei dem Wolfgang Pieper als Professor Higgins überzeugte. Und zwischen den romantischen oder beschwingten Liedern setzten immer wieder die Gastsolisten Glanzpunkte: Isabelle Razawi mit „Mein Herr Marquis” und Tobias Glagau mit den „Caprifischern”. Das Lied münzte er gleich mal auf die Bocholter um, die natürlich mit den Rädern zum Fischen fahren.

Das Fazit: Es war ein wunderschöner Abend mit einem ausgewogenen kurzweiligen Programm. Mit viel Jubel und Beifall bedankten sich die Zuhörer und ließen keinen Zweifel, dass sie sich schon auf das nächste Konzert freuen.

Bocholter-Borkener Volksblatt, 25. November 2019


Unter der Leitung von Otto Groll präsentiert der Bocholter Quartettverein bekannte und beschwingte Musikstücke. Foto: Gudrun Schröck

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