Eine heitere Musikreise
MGV Germania Buldern sowie die Solisten Beata Marti und Bernhard Hirtreiter begeistern
Von Patrick Hülsheger
BULDERN. „Singen mit Freude“, „Sonnenschein auf allen Wegen“ und „Melodien der Herzen“. Mit frohen und heiteren Klängen sorgte der Männergesangverein (MGV) Germania Buldern dafür, dass die Zuhörer beim Jahreskonzert in der ausverkauften Mehrzweckhalle für ein paar Stunden das trübe Herbstwetter vergessen konnten. So entführte der Chor unter der Leitung von Musikdirektor Otto Groll seine Zuhörer während des toll aufeinander abgestimmten Programmes unter anderem nach Budapest, Florenz und Andalusien.
Neben dem Chor begeisterten aber auch die Solisten Beata Marti (Sopran) und Bernhard Hirtreiter (Tenor) das Publikum. Besonders in ihren Duett-Auftritten zeigte das Paar (Marti und Hirtreiter feiern am kommenden Freitag ihren zehnten Hochzeitstag) auch sein schauspielerisches Talent. „So ein Kuss kommt von allein“ hieß das Stück, doch bis zum finalen Kuss auf der Bühne gab es einen scheinbaren Streit beim Auftritt sowie mehrmaliges Abwenden und Ablehnen während des Duetts.
Doch auch bei ihren Soloauftritten oder gemeinsam mit dem Chor waren Hirtreiter und Marti (im ersten Teil in feurigem Rot, nach der Pause in elegantem Schwarz gekleidet) eine Klasse für sich.
Verstärkt mit einigen Sängern des MGV Concordia Heiden präsentierte sich der MGV Germania Buldern als stimmgewaltiger Chor. Dieser war nicht nur „Top of the world“, sondern schlug bei der Serenata ruhigere Töne an, ehe es direkt im Anschluss mit „Singe, lache, tanz mit mir“ wieder fröhlich wurde. Egal, ob seit 63 Jahren Mitglied des Chores oder erst seit sechs Wochen dabei, die Sänger des MGV verwöhnten ihr Publikum.
Überhaupt war das von Chorleiter Otto Groll zusammengestellte Programm perfekt aufeinander abgestimmt. Sang Bernhard Hirtreiter noch „Non t`amo pui“ (Ich liebe dich nicht mehr), antwortete der Chor mit „Ich liebe das Leben“, ehe Beata Marti erinnerte: „Meine Lippen, die küssen so heiß“.
Für eine exzellente musikalische Begleitung sorgten Prof. Xaver Poncette (Flügel), Achim Bednarz (Akkordeon) und die Rhythmusgruppe Heiden mit Albert Berger (Gitarre), Hans-Georg Knüver (Bassgitarre) und Willibald Knüver (Schlagzeug).
Moderiert wurde das Konzert in gewohnt spontaner Art von Angelika Nehm. die neben der Vorstellung der Musik und der Akteure auch Geburtstagsgrüße überbrachte, das Endergebnis von Adler Buldern verkündete und noch schnell ein wenig Werbung für die Gärtnerei Große Brintrup machte, welche sich erneut für den tollen Blumenschmuck in der Halle verantwortlich zeigte.
Nach den abschließenden „Melodien der Herzen“, bei denen alle Akteure auf der Bühne waren, folgten für das lautstark applaudierende Publikum mehrere Zugaben. Und dabei trat ein weiterer Solist in Erscheinung. Denn bei „What a wonderful world“ schien die Stimme von Louis Armstrong zu erklingen. Erst beim Blick auf eine der Videowände. auf die das Konzert übertragen wurde, war klar, dass Schlagzeuger Willibald Knüver sich stimmlich sehr nah am Original bewegte. Dafür gab es dann noch einmal einen Applaus extra. Den hatten sich alle Sänger nach über zwei Stunden Programm und zahlreichen Arbeitsstunden beim Hallenaufbau auch redlich verdient.
Dülmener Zeitung, 08. November 2016