Emotionen groß geschrieben

Chorgemeinschaft Groll begeistert im Coesfelder Konzert Theater mit musikalischen Sternstunden

Von Ursula Hoffmann

DÜLMEN/COESFELD. Ein erhabenes Bild bietet sich dem Publikum im ausverkauften Coesfelder Konzert Theater – knapp 150 Sänger haben sich zu einem großen Chor positioniert. „Donna nobis pacem“ erklingt es aus sich mächtig erhebenden Stimmen, die sich vereinen zu einer feierlich vorgetragenen Lobpreisung Gottes.

Die 1975 gegründete Chorgemeinschaft Groll besteht aus fünf Männerchören (Quartettverein Bocholt, MGV Germania Buldern, Chorgemeinschaft Dülmen, MGV „Kraftlicht“ Essen und MGV Concordia Heiden). Unter ihrem charismatischen und gleichzeitig bescheiden auftretenden Chorleiter Otto Groll, der mit 78 Jahren mit unglaublicher Lebendigkeit seine Sänger durch ein abwechslungsreiches zweistündiges Konzert führt, springt der musikalische Funke sofort über.

„Heute sind Wahlen, egal wie sie ausgehen, Sie haben eine gute Wahl getroffen, mit uns im Konzert Theater die Sternstunden der Chormusik zu  erleben“, verspricht Sänger Klaus Demes, der als Moderator auch durch das  Programm führt, nicht zu viel.

Zu hören ist eine bunte Mischung aus klassischer Chormusik, aus Opernarien, internationaler Folklore und beeindruckend gesetzter Unterhaltungsmusik. Sie singen mal a-cappella, mal mit Instrumentalbegleitung durch die Rhythmusgruppe Heiden“, Prof. Xaver Poncette (Flügel) und Hans-Joachim Bednarz (Akkordeon), die einen dezenten Klangteppich unter die Stimmen legen oder bei den flotteren Stücken den Rhythmus vorgeben.

Unterstützt wird die Chorgemeinschaft durch zwei Solisten, den in Chile geborenen Tenor Carlos Moreno und die Sopranistin Christina Heuel, die mit ihren Solopartien und Duetten besondere Akzente setzen. In einer harmonischen, besinnlichen Einheit setzen Chöre, Solisten und Musiker vor der Pause mit dem gemeinsam vorgetragenen „Wo Liebe ist, wird Frieden sein“ von Otto Groll einen emotionalen Schlusspunkt, den eine Zuhörerin ergriffen kommentiert: „Wahnsinn, da krieg ich richtig Gänsehaut.“

Im zweiten Teil begeistert ein sanfter „Mondchor“, besingen die Herren schwungvoll die schöne Violetta in „O bella Ciao“, verzaubert Heuel mit dem stimmungsvollen „Du sollst der Kaiser meiner Seele sein“ und Tenor Moreno mit einer prächtigen Hommage an „Granada“, zeigen die Chöre mit zwei Abba- Titeln, dass sie nicht nur klassisches Liedgut beherrschen.

Allgemeine Zeitung Coesfeld, 27. Mai 2014, Ursula Hoffmann

Bilder: Gielen / Seysen