Goldene Verdienstplakette für Otto Groll

„Ton gebend“ für 50 Jahre

Dülmen. Eigentlich sollte Otto Groll 1959 nur zwei bis drei Proben der Chorgemeinschaft Dülmen leiten. Daraus wurden 50 Jahre. Und dieses Jubiläum feierte Groll nun zusammen mit dem Chor und vielen Gästen sein 50. Jubiläum als Dirigent der Chorgemeinschaft.

Und damit der Jubilar den Festakt auch genießen konnte, leitete Peter Kappeller den Chor, der mit dem Lied „Singen mit Freude“ den Festakt eröffnete. Hans-Georg Stremlau, Vorsitzender der Chorgemeinschaft, begrüßte unter den Gästen auch Vertreter der übrigen Groll-Chöre sowie der örtlichen Geldinstitute, der Bürgerstiftung und der Stadtkapelle.

Bürgermeister Jan Dirk Püttmann überbrachte ein Grußwort von Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, Staatssekretär für Kultur des Landes NRW.

Püttmann selbst würdigte die Schaffenskraft Grolls, die weit über die Grenzen Dülmens strahle. „Ich freue mich, dass ich viele Konzerte miterleben durfte“, so Püttmann. Ein langes Engagement wie bei der Chorgemeinschaft sei ein lohnendes Geschäft, um über die Jahre etwas aufzubauen.

Erbprinz Rudolph von Croÿ, Schirmherr der Chorgemeinschaft, würdigte Groll, der über 50 Jahre auch menschlich immer den richtigen Ton gefunden habe. Beim Festakt habe er zudem ein Novum erlebt: „Ich habe zum ersten Mal die Chorgemeinschaft gehört und Otto Groll saß ruhig auf dem Stuhl und hörte zu.“

Eine besondere Ehrung nahm Hermann Otto, Präsident des Chorverbandes NRW, vor. Für sein Lebenswerk erhielt Groll die Verdienstplakette in Gold des Chorverbandes NRW. „Sie haben mit ihren Werken die Chormusik über NRW hinaus mitgestaltet, wofür wir Ihnen großen Dank schuldig sind“, so Herrmann. Als ein Phänomen bezeichnete Ralf Pascher, Vorsitzender des Chorverbandes Westmünsterland, den Jubilar und würdigte seine Arbeit als Kreischorleiter. „Ohne Sie gäbe es den Chorverband Westmünsterland nicht“.

Nach den Festreden wurde es wieder musikalisch. Das „Trio Sympathiko“, bestehend aus Giovanni Magistro, Tönne Kleine und Horst Alscher, brachten einen „Song für Otto den Großen“ dar. Nach einem Geburtstagsständchen für die Sänger Hans Jürgen Jungblut und Horst Alscher übernahm Groll für einige Stücke wieder die Leitung der Chorgemeinschaft.

Im Anschluss präsentierte Stremlau das Geschenk des Chores für den Jubilar. Nach langer Überlegung habe man ein Präsent gefunden, das mit vereinten Kräften ausgepackt wurde. „Wir wollten etwas, was einzigartig ist und Deine Verbindung zur Chorgemeinschaft dokumentiert“, so Stremlau. Heraus kam ein Acrylbild von Dr. Gaby Lepper-Mainzer mit dem Titel „Ton gebend“.

Bevor der Jubilar selbst zu Wort kam, bedankte sich Christian Vogt, Vorsitzender der Bürgerstiftung noch einmal für die Bereitschaft, ein Benefizkonzert zu veranstalten (DZ berichtete). Das Geld aus dem Konzert fließe in das Projekt „Kita macht Musik“, das im Fröbelkindergarten durchgeführt wird.

Groll zeigte sich tief bewegt. Er dankte dem Chor für 50 Jahre „intensive Chorarbeit und Konzerte“. „Es ist schon erstaunlich, was wir gemeinsam geleistet haben“. Die Chorgemeinschaft sei ein Garant für hohes musikalisches Niveau. Zudem habe der Chor immer als erster das gesungen, was Groll selber geschrieben habe. Einen besonderen Dank galt seiner Frau Heidi, die ihn immer bei seiner Arbeit unterstütze und alle Konzertreisen mitgemacht habe. Im Anschluss trugen sich Groll und die Gäste des Festaktes in das goldene Buch der Stadt Dülmen ein.

Patrick Hülsheger, Dülmener Zeitung, 28. September 2009

Grußwort von Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, Staatssekretär für Kultur des Landes NRW