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Rund 1000 Zuschauer verfolgten das gelungene Konzert des MGV Germania Buldernund der Solisten in der Mehrzweckhalle. Fotos: Wübbelt

Beim Jahreskonzert des MGV Gemania durfte ohne Zugaben niemand von der Bühne

Wenn das „Ciao″ zu früh kommt

Von Barbara Wübbelt

Buldern.   Der Funke sprang bereits beim ersten Ton über: Ein überaus gelungenes Konzert erlebten die rund tausend Besucher am Sonntagnachmittag in der Mehrzweckhalle Buldern. Der MGV Germania Buldern begeisterte seine Zuhörer. Verstärkung kam von den Sängern des MGV Concordia Heiden, die Gesamtleitung hatte Musikdirektor Otto Groll.

Stimmgewaltig startete das Konzert mit einem Lied von Karl Millöcker. Giuseppe Verdis Zigeunerchor aus „Der Troubadour“ folgte mit einem hervorragenden Klaviersolo von Professor Xaver Poncette, der die Sänger ebenso wie die Rhythmusgruppe Heiden unterstützte.

Nach diesem wuchtigen Beginn trat erstmals Moderatorin Angelika Nehm, die bereits seit 15 Jahren die MGV-Konzerte begleitet, auf. Erneut präsentierte sie an dem Nachmittag charmant und humorvoll das abwechslungsreiche Programm.

Zudem zeichnete sie im weiteren Verlauf mit Franz-Josef Blanke (40 Jahre), Karl Volpert (50 Jahre), Heinz Klüsener (60 Jahre) und Clemens Humberg (unglaubliche 65 Jahre) langjährige Chormitglieder aus.

Nach dem Auftakt trug Solist Ovidiu Purcel mit kräftiger Stimme „Freunde das Leben ist lebenswert“ vor, und der Chor spendierte eine Runde „Griechischer Wein“, bei dem das Akkordeon von Hans Joachim Bednarz besonders gut zur Geltung kam.

Von Griechenland ging es nach Spanien, bevor „Wiederholungstäterin″ Susanna Risch ihre zwei Soli darbot. Bereits zum dritten Mal war die Solistin zu Gast beim MGV, diesmal ließ sie Puccinis „O mio babbino cvaro“ die feurige Seguidilla aus „Carmen“ folgen. Sehr passend dazu: ihre knallrote Robe.

Neu im Repertoire des Chores – und extra von Groll einstudiert für dieses Konzert – waren „Something stupid“ und „Y.M.C.A.“. Es folgte ein Medley aus „My Fair Lady“, bei diesen Ohrwürmern sangen so manche Zuhörer leise mit.

Dass die Germania nicht nur als Chor fantastisch ist, sondern auch gute Solisten hat, bewies dabei Günther Homann. Den ersten Teil beendete ein wunderschönes Duett von Risch (nun in einem Traum aus Zartrosa) und Purcle.

Nach der Pause ging die Reise mit „Viva la Fiesta“ weiter nach Brasilien, ebenso wie „La Golondrina“ ein von Groll arrangiertes Werk. Neapolitanischer Herkunft war das „Non ti scordar“ (Übersetzt: „Vergiss mich nicht“). Und dann war Schweden an der Reihe: Zwei Abba-Hits („Mich trägt ein Traum“ sowie „Money money“) erklangen, diesmal auf Deutsch.

„Art is calling for me“,ein künstlerisch sehr anspruchsvolles Stück von Victor Herbert, war dann auch ein Augenschmaus. Susanna Risch brilliert in einem pinken Kleid mit Diadem, und die Übersetzung des Titels „Die Kunst ruft mich“ passte perfekt zu der Zauberfee. Sie, die Prinzessin, die gerne eine Primadonna wäre, war zu etwas Höherem bestimmt.

Ein weiteres Duett aus „Die Csardasfürstin“ zeigte dann erneut das Können von Susanna Risch (nun in sattem Grün) und Ovidiu Purcle. „Tanzen möchte ich“, und das können beide, wie sie beweisen. „Bella ciao“ heißt es dann auch schon, aber die Zuschauer waren für einen Abschied noch nicht bereit: mit stehenden Ovationen schafften sie es, gleich mehrere Zugaben zu bekommen.

Dülmener Zeitung, 11. November 2019


Angelika Nehm führte durch das Programm.


Musikdirektor Otto Groll hatte die Gesamtleitung.

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